Auswandern zur Probe – macht das Sinn?

So sehr ich sämtliche Backpacker bewundere, die Hals über Kopf ihre Habseligkeiten verkaufen und sich nur mit einem Rucksack ausgestattet auf die Reise begeben – das passt für uns nicht. Spätestens seit unsere Familie um zwei Rabauken gewachsen ist, sind wir Team-Sicherheit.

Wir planen Abläufe fünfmal durch und rechnen ebenso oft nach, ob es finanziell passt. Schließlich steht hier nicht mehr nur unsere Zukunft, sondern vor allem die unserer Kinder auf dem Spiel. Wenn wir den Schritt wagen, das Land zu verlassen, dann nur, wenn es für alle Familienmitglieder passt.

Ich mein, klar, auf unserem 3-Wochen-Trip hab’ ich das Land geliebt. Aber ich war auch nie länger als 3 Tage an einem Ort. Sich lange Zeit am selben Ort aufzuhalten, ist etwas völlig anderes. Für unser Probeauswandern haben wir uns für eine Stadt im Süden Thailands entschieden.

Eine Stadt mit guter Infrastruktur, dennoch ohne Massentourismus. Eine beliebte Stadt für Reisende und Auswanderer und dennoch von zahlreichen Einheimischen besiedelt. Wir haben uns ein Haus gemietet, welches für zwei Monate zu unserem Zuhause wird. Klar werden wir Abenteuer erleben und das Land erkunden, aber in erster Linie wollen wir schauen, ob uns der Alltag zufriedenstellt und ob wir Anschluss finden.

Wir wollen sehen, wie sich die Kinder in einem fremden Land einleben, wo kaum jemand ihre Sprache spricht. Wo die Menschen offener auf Kinder zugehen und sie nicht nur als Belästigung wahrnehmen. Aber auch ein Land, in dem ständig Vorsicht geboten ist, weil es einige einheimische Tiere gibt, die besonders für die Rabauken eine echte Gefahr darstellen.

Kein unbedarftes aus dem Haus und über die Wiese rennen, mit nackten Füßen. Nicht mehr alles mit den Händen erkunden und dennoch ständig Abenteuer erleben. Wir wollen sehen, was es mit uns als Familie macht, aufeinanderzuhocken, ohne feste soziale Kontakte. Wir wollen sehen, was die neue Rollenverteilung mit uns macht – während ich am Laptop arbeite, wird Daniel die Kinder betreuen.

Auch wenn ich mir um das Räubermädchen kaum Sorgen mache, der Rabauke hingegen ist so sensibel. Entweder wird ihm alles zu viel oder das Gegenteil tritt ein und er blüht erst richtig auf.

Wie geht es dann weiter?

Nach unserem Test-Auswandern sehen wir weiter. Sind wir überzeugt? Dann geht es an die weitere Planung zum endgültigen Auswandern. Sind wir nicht überzeugt? Dann schauen wir, woran es lag. Vielleicht kommt ein anderes Land infrage? Oder ein anderer Ort im selben Land?

Wir sind jetzt schon sehr gespannt, was diese zwei Monate mit unserer Familie machen werden…

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